Die unentbehrliche Zofe Marguerite bewachte in einem der Fuhrwerke die Kleidertruhe ihrer Herrin. Kouassi-Ba, für den man drei Livreen hatte anfertigen lassen, eine prächtiger als die andere, saß in der Haltung eines Großwesirs auf einem Pferd, das genauso schwarz wie seine Haut war. Dann waren da noch Alphonso, der Spion des Erzbischofs, nach wie vor treu, vier Spielleute, darunter ein kleiner Violinist, Giovanni, für den Angélique eine Vorliebe hatte, und ein gewisser François Binet, ein Barbier und Perückenmacher, ohne den Joffrey de Peyrac nie reiste. Diener, Mägde und Lakaien vervollständigten das Gefolge, dem die Trupps Bernard d’Andijos’ und Cerbalands vorauszogen.

Noch ganz in der Aufregung und den Sorgen des Aufbruchs befangen, bemerkte Angélique kaum, daß man die Bannmeile von Toulouse verließ. Als die Kutsche über eine Garonnebrücke holperte, stieß sie einen kleinen Schrei aus und drückte die Nase an die Scheibe.

»Was habt Ihr, Liebe?« fragte Joffrey.

»Ich möchte Toulouse noch einmal sehen«, antwortete Angélique.

Sie betrachtete die an den Ufern des Flusses hingebreitete Stadt mit ihren Kirchen und ihren ragenden Türmen, und ein plötzliches Gefühl der Angst preßte ihr das Herz zusammen.

»Oh, Toulouse«, murmelte sie, »oh, unser Palais!«

Eine Vorahnung sagte ihr, daß sie nie mehr zurückkehren würde.

»Nein! In meinem tiefen Weh muß ich auch noch von einfältigen Menschen umgeben sein! Wäre ich nicht meines Standes bewußt, nichts könnte mich zurückhalten, mich von diesem Balkon hinunterzustürzen, um endlich diesem Leben ein Ende zu machen.«